Geräteturnen wird beim Schulsport betrieben, kann aber auch als olympische Disziplin und als Wettkampfsport ausgeführt werden. Wer gerne sportlich aktiv ist und nach einer anspruchsvolleren Sportart als Hobby sucht, kann sich ebenfalls für das Geräteturnen entscheiden.
An den verschiedenen Geräten lassen sich zahlreiche Übungen ausführen. Geräteturnen erfordert Flexibilität und eine gute Koordination. Für Einsteiger gibt es einfache Übungen, die sich beim weiteren Training präzisieren lassen.
Inhaltsverzeichnis
Das Reck als klassisches Gerät
Das Reck ermöglicht viele Übungen beim Geräteturnen und kann in seiner Höhe abhängig von der Körpergröße der Turner und von den jeweiligen Übungen verstellt werden. Es eignet sich für Einsteiger, aber auch für anspruchsvolle Übungen.
Typische Übungen am Reck sind:
- Unterschwung mit beidbeinigem Abstoß und beidbeiniger Landung auf dem Boden
- Hüftumschwung mit Drehung des Körpers um die Reckstange
- Hüftaufschwung mit Schwingen der Beine über die Reckstange
- Riesenfelge als anspruchsvolle Übung mit Schwingen des Körpers in voller Länge um die Reckstange
Für die Sicherheit bei den verschiedenen Übungen kommt es auf die richtigen Griffe an, zu denen Ristgriff, Zwiegriff, Kreuzgriff und Kammgriff gehören.
Sprung beim Geräteturnen
Der Sprung ist ein wichtiges Element beim Geräteturnen und ist in verschiedenen Varianten ausführbar. Ein wichtiges Gerät ist der Sprungtisch. Er ist in verschiedenen Ausführungen erhältlich und lässt sich in der Höhe verstellen. Für mehr Trainingskomfort und Sicherheit ist die Oberfläche gepolstert. Der Sprungtisch kann für verschiedene Sprünge genutzt werden, darunter für die Sprunghocke. Der Turner springt bei der Sprunghocke über den Sprungtisch, indem er beidbeinig abspringt und den gesamten Körper zum Abflug aktiv streckt. Mit beiden Beinen landet er auf dem Boden.
Der Sprungtisch eignet sich auch für die Sprunggrätsche, die der Sprunghocke ähnelt.
Auch hier springt der Turner mit beiden Beinen ab und streckt den Körper aktiv. Er grätscht beim Abflug die Beine und landet mit beiden Beinen auf dem Boden.
Barren als vielfältig einsetzbares Gerät
Der Barren verfügt über zwei Holme, die in der Höhe abhängig von der Körpergröße des Turners und von den jeweiligen Übungen verstellbar ist. Er kann als Parallelbarren mit parallelen Holmen und als Stufenbarren mit Holmen in unterschiedlicher Höhe genutzt werden.
Der Parallelbarren eignet sich für Kraftübungen wie Schwingen in den Stütz und Sprung in den Stütz, für den zusätzlich ein Kasten benötigt wird. Eine anspruchsvollere Übung am Parallelbarren ist die hohe Wende mit einem hohen Rückschwung.
Der Stufenbarren wird häufig von Frauen genutzt und eignet sich auch für das Kunstturnen. Verschiedene Übungen sind an ihm kombinierbar. Der Stufenbarren kann teilweise ähnlich wie das Reck für den Hüftaufschwung, Hüftumschwung oder Unterschwung genutzt werden. Am Stufenbarren werden zur Sicherheit ähnliche Griffe wie am Reck ausgeführt, zu denen der Ristgriff und der Zwiegriff gehören.
Schwebebalken zum Balancieren
Der Schwebebalken eignet sich zum Balancieren und fördert das Gleichgewicht. Er wird in Schulen beim Geräteturnen genutzt, eignet sich jedoch auch für das Kunstturnen.
Der Schwebebalken ist in der Höhe verstellbar.
Am Schwebebalken sind verschiedene Übungen möglich:
- Aufhocken als Sprungübung, ähnlich wie beim Sprungtisch, mit kurzem Anlauf und beidbeinigem Absprung
- Grätschwinkelsprung als Absprung, der eine gute Körperspannung erfordert und auch als Abschluss einer Übung erfolgen kann
- Standwaage mit sicherem Stand auf dem Standbein, die das Gleichgewicht fordert und zu Beginn mit Hilfestellung absolviert werden sollte
- Kniewaage auf einem Knie anstatt auf dem Standbein, die ebenfalls das Gleichgewicht fordert und für die zu Beginn eine Hilfestellung erforderlich ist
Anspruchsvolle Übungen auf dem Schwebebalken sind Handstand oder Rad. Diese Übungen werden vor allem von Frauen ausgeführt und sind auch Elemente beim Kunstturnen.
Übungen am Boden
Zum Geräteturnen gehört auch das Bodenturnen, auch wenn keine Geräte im eigentlichen Sinne genutzt werden. Zum Bodenturnen ist eine Matte erforderlich. Sie bietet mehr Komfort und Sicherheit bei den Übungen. Auch eine AirTrack Matte ist geeignet. Für Übungen, die eine größere Fläche erfordern, können mehrere dieser Matten mit Klettstreifen miteinander verbunden werden.
Klassiker beim Bodenturnen sind die Sprungrolle, die Körperspannung erfordert, aber auch Kopfstand, Handstand und Rad.