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BMI und Ernährung: Wie beeinflussen Ernährungsgewohnheiten den Body-Mass-Index?

BMI und Ernährung
BMI und Ernährung: Wie beeinflussen Ernährungsgewohnheiten den Body-Mass-Index? - Bild: © udra11 #535511207 stock.adobe.com

In den westlichen Industrieländern sind Übergewicht und Adipositas weit verbreitet. Die häufigsten Ursachen dafür sind falsche, ungesunde Ernährung, Bewegungsmangel und Stress. Der Body-Mass-Index (BMI) informiert darüber, ob eine Person normalgewichtig, untergewichtig oder übergewichtig ist. Pauschal ließe sich sagen, dass eine gesunde und ausgewogene Ernährung zu einem normalen BMI führt und eine fett- und kohlenhydratreiche Ernährung (Kohlenhydrate Bedarfsrechner) den BMI in die Höhe treibt.
Demzufolge ist eine Ernährungsumstellung hin zu einer gesunden Ernährung eine wichtige Voraussetzung, um abzunehmen und den BMI zu senken.

Body-Mass-Index zur Bewertung von Körpergewicht und Ernährungsstatus

Der Body-Mass-Index ist eine international gebräuchliche Größe, um Rückschlüsse auf Körpergewicht und Ernährungsstatus zu ziehen. Der BMI für erwachsene Personen wird berechnet, indem das Körpergewicht in Kilogramm durch die Körpergröße in Meter zum Quadrat dividiert wird (kg/m²).

Das Alter und das Geschlecht eines Menschen haben keinen Einfluss auf den BMI.

Es stehen zur Ermittlung auch entsprechende BMI Rechner im Internet wie von Businessbike.de zur Verfügung. Der ermittelte Wert ermöglicht die Bewertung des Körpergewichts.

Die Gewichtsklassifikation anhand des BMI erfolgt folgendermaßen:

  • kleiner als 18,5 kg/m²: Untergewicht
  • 18,5 bis 24,9 kg/m²: Normalgewicht
  • 25 bis 29,9 kg/m²: Übergewicht
  • 30 bis 34,9 kg/m²: Adipositas Grad I
  • 35 bis 39,9 kg/m²: Adipositas Grad II
  • 40 kg/m² oder höher: Adipositas Grad III

Die Gefahr eines Hungertods besteht bei einem BMI von weniger als 16 kg/m². Umgekehrt ist spätestens ein BMI von 30 kg/m² Anlass, die Reißleine zu ziehen und die Ernährung umzustellen, da aufgrund von starkem Übergewicht schwerwiegende gesundheitliche Folgeschäden drohen. Das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes mellitus, Arteriosklerose oder Gelenkerkrankungen steigt mit zunehmendem BMI.

BMI Tabelle
Der Body-Mass-Index ist eine international gebräuchliche Größe, um Rückschlüsse auf Körpergewicht und Ernährungsstatus zu ziehen – Bild: © microstock77 #491081489 stock.adobe.com

BMI in der Kritik

Der BMI ist ein Richtwert und wird durch die Ernährungsgewohnheiten beeinflusst. Er ist jedoch nicht immer aussagekräftig und eignet sich bei verschiedenen Personengruppen nicht zur Beurteilung des Ernährungszustands. Sportler mit außergewöhnlich viel Muskelmasse haben einen höheren BMI, doch besteht bei ihnen keine hohe Gefahr für Erkrankungen aufgrund von Übergewicht.
Muskelmasse ist dichter und damit schwerer als Fettgewebe. Auch für Personen, die unter Muskelschwund leiden, ist der BMI nicht aussagekräftig.

Der BMI berücksichtigt lediglich die Körpermasse als Indikator für die Gesundheit und unterscheidet nicht zwischen Körperfett und Muskelmasse.

Sportler mit einem muskulösen Körper können fälschlicherweise als übergewichtig betrachtet werden, obwohl sie es gar nicht sind. Diese Menschen ernähren sich häufig fettarm und achten auch darauf, dass ihre Ernährung möglichst wenige Kohlenhydrate enthält. Im Vordergrund steht bei Sportlern zumeist eine eiweißreiche Ernährung (Proteinbedarf Rechner). Die Ernährungsgewohnheiten beeinflussen bei dieser Personengruppe nicht den BMI.

Die Ernährungsgewohnheiten haben in vielen Fällen großen Einfluss auf den BMI, doch wirken sich auch andere Faktoren wie Bewegungsmangel, Schlafgewohnheiten, Stress, genetische Veranlagung, Einnahme von Medikamenten und Krankheiten auf ihn aus.

BMI ist ein Richtwert
Der BMI ist ein Richtwert und wird durch die Ernährungsgewohnheiten beeinflusst – Bild: © onephoto #105404824 stock.adobe.com

Apfel oder Birne – Verteilung des Körpergewichts

Um die Gefährdung der Gesundheit durch Übergewicht zu beurteilen, ist es sinnvoll, den Bauchumfang heranzuziehen. Er lässt eher Rückschlüsse auf den Körperfettanteil zu.

Nicht nur Übergewicht generell, sondern auch die Verteilung des Körpergewichts beeinflussen das Krankheitsrisiko.

Das Taille-Hüfte-Verhältnis, englisch Waist-to-Hip-Ratio, informiert darüber, ob ein Mensch ein Apfel- oder ein Birnentyp ist. Bei einem Birnentyp befinden sich die Fettreserven vorrangig an Gesäß und Beinen. Ein Apfeltyp hat hingegen ein erhöhtes gesundheitliches Risiko, da er durch viel Bauchfett geprägt ist. Die Risiken für Krankheiten erhöhen sich in jedem Fall mit steigendem Gewicht.

Ungesunde Ernährung treibt BMI nach oben

Auch wenn der BMI in der Kritik steht und keine Rückschlüsse auf die Ursachen des Übergewichts zulässt, haben die Ernährungsgewohnheiten einen großen Einfluss auf den BMI. Menschen, die sich kalorienreich ernähren, treiben den BMI nach oben. Der BMI wird vor allem durch die folgenden Ernährungsgewohnheiten erhöht:

  • ungesunde tierische Fette
  • stark verarbeitete Lebensmittel und Fastfood
  • Lebensmittel mit vielen Zusatzstoffen wie Fertiggerichte
  • stark zuckerhaltige Lebensmittel
  • wenig abwechslungsreiche Ernährung

Es kommt nicht nur darauf an, was der Mensch isst, sondern auch, wie er isst. Zu große Mahlzeiten, zu geringe Abstände zwischen den Mahlzeiten und viele Zwischenmahlzeiten führen ebenfalls zu Übergewicht und einem erhöhten BMI. Hinzu kommt ein Mangel an Bewegung.

Ungesunde Ernährung
Ungesunde Ernährung treibt BMI nach oben – Bild: © Praewphan #507797978 stock.adobe.com

BMI senken mit Umstellung der Ernährungsgewohnheiten

Um den BMI und damit das Körpergewicht zu reduzieren, ist bei den meisten Menschen eine Umstellung der Ernährungsgewohnheiten notwendig. Es ist sinnvoll, selber zu kochen, da die Speisen dann keine ungesunden Zusatzstoffe enthalten und weniger stark verarbeitet sind. Wer wenig Zeit zum Kochen hat, kann gesunde Speisen auch gut vorkochen. Für eine gesunde Ernährung kommt es auf die Qualität der Lebensmittel an. Ballaststoffreiche Lebensmittel wie Obst, Gemüse und Vollkornprodukte regen die Verdauung an und sättigen, da sie die Magenentleerung verzögern. Kohlenhydratreiche Lebensmittel sollten stark reduziert werden.

Zwischen den einzelnen Mahlzeiten werden vier bis fünf Stunden Pause empfohlen. Mitunter hilft auch Intervallfasten bei der Gewichtsabnahme. Krankenkassen übernehmen bei Patienten mit Adipositas mitunter die Kosten für eine Ernährungstherapie.

Nicht nur eine Umstellung der Ernährung, sondern auch regelmäßige Bewegung ist wichtig, um den BMI zu reduzieren.